... Schließlich sind ja genügend andere Personen anwesend, die eingreifen könnten.
Bei der pluralistischen Ignoranz kommt es zu einer Verschiebung des eigenen Wahrnehmungsfokus von der Notsituation auf die anderen Beobachter. Nachdem all diese Punkte geklärt sind, folgt im fünften Schritt die Umsetzung.
Diese Abwägung der Situation läuft sehr schnell ab und findet sowohl in Einzel- als auch in Gruppensituationen statt.
Was – nebenbei gesagt – einerseits zwar anspornen, andererseits auch sehr unglücklich machen kann. ... Wir passen unsere Wahrnehmung dem scheinbaren Urteil der Mehrheit an. Unsere Wahrnehmung ist nicht korrekt im Sinne eines realitätsge- rechten Abbildes, aber sie ist funktional korrekt, d. ... Eingeschränkt wird man insofern, als dass man nicht als erster an der Reihe ist.
Das hat zwar den Vorteil, dass wir selbst uns konform verhalten und nirgends anecken. Reiche Menschen fühlen sich nur in einer Gruppe Armer reich. Nehmen wir eine Notsituation wahr, spulen wir unbewusst ein internes Programm ab, mit welchem wir die Situation besser einschätzen und unsere Handlungen abwägen können. Denn jeder gibt einen Teil seiner Verantwortung an die anderen Beobachter ab und fühlt sich selbst kaum noch in der Verpflichtung, etwas zu unternehmen.
Sie waren angewiesen worden, einheitlich ein falsches Urteil abzugeben. Persönlichkeitsmerkmale. Besitzen wir die nötigen Fähigkeiten? Die Faktoren Verantwortungsdiffusion, pluralistische Ignoranz und auch das Publikum an sich hemmt helfendes Eingreifen. Persönliche Faktoren: Alter, Beruf, Lebensstil, Persönlichkeit, Einkommen. Dieser Rauswurf war unter Umständen lebensgefährlich, da unsere Vorfahren auf ihre Gruppe angewiesen waren.
Diese Konformität mit der Gruppe hinsichtlich einer falschen Urteilsbildung zeigte sich über etliche Experimente hinweg bei der überwiegenden Mehrzahl der Studienteilnehmer. Denn im Fall unseres Eingreifens, hätten wir ein Publikum. ... Einen der größten Anteile hat dabei die Selektion. Anders gesagt: Je mehr Menschen anwesend sind, desto unwahrscheinlicher wird das tatsächliche Hilfeverhalten des Einzelnen.
Dazu zählen beispielsweise die bereits angesprochenen Notsituationen.
Als Einzelperson reagieren viele Menschen vollkommen anders als sie es in einer Gruppensituation tun würden. Man schreibt ihm Attribute zu, welche kulturell verankert sind und als allgemein gültig gelten.
Die normalen Einflussfaktoren psychische Gesundheit sind dafür enorm vielfältig.
Ein unreflektierter Umgang mit Normen kann allerdings auch negative Folgen haben. So ist es beispielsweise eine soziale Norm, sich an der Supermarktkasse hinten in die Warteschlange einzureihen. weniger haben.
Was für die Beurteilung der Linien aus Aschs Experimenten gilt, greift also offenbar auch in sozialen Situationen.
Dieses Verhalten ist immer noch in uns verwurzelt. Das bezieht sich beispielsweise auch auf die Ursachenzuschreibung hinsichtlich deren Verhaltens. Doch nicht nur die pluralistische Ignoranz und Verantwortungsdiskussion stellen hemmende Faktoren dar, sondern auch die Gruppe an sich. Gleichzeitig werten sich attraktive Menschen zusätzlich auf, indem sie mit Unattraktiven verkehren.
Zudem gute Arbeitsbedingungen, lieben und geliebt werden und die Bedürfniswahrnehmung.
Wahrnehmungsschwelle. Häufig sind soziale Gegebenheiten daran beteiligt, wie wir agieren und reagieren.